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Überwachung von Prinzessin Latifa: Wie Cyberwaffen missbraucht werden können

Im Jahr 2018 verbreitete sich ein Video im Netz, in dem eine junge Frau, Prinzessin Latifa, Tochter des Emir von Dubai, ihre verzweifelte Lage beschreibt. Dieses Video ging ihrer spektakulären Flucht voraus, durch die sie ihrem goldenen Käfig und der Überwachung durch den Emir entkommen will. Über den Oman flieht sie durch ein Netzwerk an Helfern in internationale Gewässer.

Ihr Vater setzt währenddessen alle Hebel in Bewegung, um sie wiederzufinden und zurückbringen zu lassen. Dafür sind ihm alle Mittel recht: Es gibt starke Hinweise darauf, dass modernste Spionagetechnik verwendet wurde, um Prinzessin Latifa zu finden. Unter anderem wohl das aus Israel stammende Programm Pegasus, mit dem eine vollständige Überwachung von Smartphones möglich ist. Obwohl sie ihr eigenes Smartphone zurückgelassen und einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, wird die Prinzessin nach 8 Tagen Flucht vor der Küste Goas festgenommen und zurück nach Dubai gebracht. Es stellt sich heraus, dass auch die Mobiltelefone ihrer Vertrauten überwacht und verschiedene Sicherheitslücken gekonnt genutzt wurden.

Pegasus ist eine Technologie, mit Hilfe derer Terrorangriffe und andere Verbrechen verhindert werden sollen. Viele Regierungen nutzen das Programm für ihre Geheimdienste, darunter sind auch einige Emirate. Dass es, wie in diesem Fall, für Menschenrechtsverletzungen eingesetzt wird, ist schwer zu verhindern. Das Unternehmen, das Pegasus entwickelt hat, behauptet den Zugang zum Programm wieder entziehen zu können und hat den Vertrag mit Dubai inzwischen gekündigt.

Es stellt sich die Frage, wie oft Pegasus und vergleichbare Programme in falsche Hände fallen und wie oft sie entgegen ihres eigentlichen Zwecks verwendet werden. Ein absoluter Schutz ist beinahe ausgeschlossen. Es bleibt nur, die bestmöglichen Vorkehrungen gegen Cyberattacken zu treffen.

Quelle: Zeit.de

10.08.2021

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