Wie geht man mit sich ändernden Anforderungen um?
Veränderungen müssen systematisch erfasst und gesteuert werden, am besten im Rahmen eines strukturieren Änderungsprozesses. Dieser sollte mehrere Komponenten umfassen: die Dokumentation und Nachverfolgung, formalisierte Änderungsanträge, Auswirkungsanalysen und ein definierter Entscheidungsprozess.
Im agilen Kontext wird der Umgang mit Änderungen durch spezifische Praktiken unterstützt. Das Product Backlog fungiert als dynamisches Repository für Anforderungen, das kontinuierlich überarbeitet wird. Regelmäßige Sprint Reviews und Refinement-Meetings ermöglichen die frühzeitige Integration von Änderungen.
Die Balance zwischen Stabilität und Flexibilität bildet einen kritischen Erfolgsfaktor. Während das Requirements Engineering Prozesse zur kontrollierten Integration von Änderungen etablieren muss, sollte es gleichzeitig die Anpassungsfähigkeit des Entwicklungsprozesses gewährleisten.
Unserer Erfahrung nach umfasst der Umgang mit sich ändernden Anforderungen nicht nur prozessuale, sondern auch kulturelle Aspekte. Eine offene Kommunikationskultur und das Bewusstsein für die Unvermeidlichkeit von Änderungen fördern die konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen Projektbeteiligten.