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Was sind die sieben Praktiken von PRINCE2?

PRINCE2 definiert sieben Schlüsselpraktiken, die das Projektmanagement systematisch und effizient gestalten. Jede Praktik trägt dazu bei, Projekte strukturiert und zielorientiert zu steuern.

Business Case-Praktik

Die Business Case-Praktik bildet das finanzielle Rückgrat eines Projekts. Sie geht weit über eine einmalige Wirtschaftlichkeitsprüfung hinaus und versteht sich als dynamischer Bewertungsprozess.

Kernelemente umfassen eine kontinuierliche Wirtschaftlichkeitsprüfung, detaillierte Risiko-Nutzen-Analysen und fundierte Entscheidungsgrundlagen.

Organisationspraktik

Sie definiert präzise das Gerüst der Projektverantwortlichkeiten und schafft Klarheit über Rollen, Kompetenzen und Entscheidungswege.

Unternehmen wie Siemens nutzen PRINCE2, um komplexe, globale Infrastrukturprojekte erfolgreich zu steuern, mit besonderem Fokus auf transparente Verantwortlichkeiten.

Praktik Pläne

Eine systematische, detaillierte und umfassende Analyse der zu liefernden Produkte und deren Bestandteile ist für die Abnahme der Projektergebnisse im Sinne des Business Cases Voraussetzung. Dazu gehört auch, die Mittel, mit denen die Produkte geliefert werden, zu definieren.

Qualitätspraktik

Mehr als eine Checkliste – eine Philosophie kontinuierlicher Verbesserung. Sie stellt sicher, dass Projektergebnisse Exzellenz verkörpern durch präzise Anforderungsdefinitionen, robuste Prüfmechanismen und messbare Abnahmekriterien.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Anforderungen so früh wie möglich mit Testfällen und konkreten Abnahmekriterien unterfüttert werden sollten. Dies fördert das gemeinsame Verständnis mit Stakeholdern, unterstützt eine zielgerichtete Entwicklung und erhöht so die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Abnahmen.

Risikopraktik

Risikomanagement als proaktive Herangehensweise zur Projektstabilisierung. PRINCE2 versteht Risiken als gestaltbare Faktoren mit Fokus auf frühzeitiger Risikoidentifikation und systematischer Bewertung von Chancen und Bedrohungen.

Wir empfehlen, das Thema Risiken so früh wie möglich zu adressieren, da so die Erfolgsaussichten des Projekts erhöht werden und das Vertrauen in den Projektmanager bei Entscheidungsträgern gesteigert wird.

Die Issues-Praktik in PRINCE2

Der Fokus der Issues-Praktik liegt insbesondere darauf, Veränderungen nicht als Störfaktor, sondern als integralen Bestandteil moderner Projektarbeit aufzufassen. Sie schafft einen kontrollierten Rahmen für Projektanpassungen, der Flexibilität und Stabilität gleichermaßen gewährleistet.

Strategische Dimension

Im Kern geht es darum, Änderungen nicht als Risiko, sondern als potenzielle Chance zu begreifen. Unternehmen erhalten durch diese Praktik einen systematischen Ansatz, um Projektveränderungen strukturiert zu bewerten und zu implementieren.

Zentrale Mechanismen

Wesentliche Aspekte der Änderungspraktik umfassen formalisierte Änderungsanforderungen, systematische Auswirkungsanalysen sowie transparente Entscheidungsprozesse. Die Praktik ermöglicht es Organisationen, Änderungen nicht nur zu tolerieren, sondern aktiv zu gestalten und zu steuern.

Die Fortschrittspraktik in PRINCE2

Die Fortschrittspraktik fungiert als Navigationssystem eines Projekts. Sie ermöglicht präzise Steuerung und bietet frühzeitige Interventionsmöglichkeiten auf Basis zuvor erstellter Pläne.

Funktionale Charakteristik

Ziel ist eine echtzeitnahe Projekttransparenz, die fundierte Entscheidungen in allen Projektphasen ermöglicht. Sie unterscheidet sich von traditionellen Fortschrittskontrollen durch ihren ganzheitlichen und proaktiven Ansatz.

Kernelemente

Zentrale Komponenten umfassen eine kontinuierliche Projektüberwachung, das systematische Management von Toleranzen sowie strategische Berichterstattung. Die Praktik stellt sicher, dass Projektverantwortliche stets einen klaren Überblick über den aktuellen Projektstatus haben.

Dr. Michael Malorny

Michael ist bei uns Produktmanager und Trainer im Bereich Projektmanagement. Davor war er 8 Jahre lang Projektmanager für umfangreiche Software-Entwicklungsprojekte und 6 Jahre als IT-Berater in einer Unternehmensberatung in Service Management-Projekten tätig. Michael ist promovierter Physiker.
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