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Was sind systematische Fehler im Requirements Engineering?

Im Requirements Engineering werden häufig systematische Fehler gemacht, die die Qualität der Anforderungen beeinträchtigen können.

Kommunikationsfehler entstehen durch unterschiedliche Fachsprachen und Perspektiven der Beteiligten. Stakeholder und Requirements Engineers verwenden oft dieselben Begriffe mit verschiedenen Bedeutungen, was zu Missverständnissen führt. Fehlendes Domänenwissen der Requirements Engineers erschwert die korrekte Interpretation der Stakeholder-Aussagen.

Kognitive Verzerrungen wie der Bestätigungsfehler führen dazu, dass Requirements Engineers bevorzugt Informationen wahrnehmen, die ihre bestehenden Annahmen stützen. Der Ankereffekt bewirkt, dass frühe Informationen überbewertet werden und spätere Erkenntnisse nicht ausreichend Berücksichtigung finden.

Prozessuale Fehler umfassen unzureichende Stakeholder-Einbindung, mangelhafte Dokumentation und fehlende Validierung. Die unvollständige Erhebung von Anforderungen resultiert oft aus zu eng gefassten Perspektiven oder Zeitdruck.

Als Gegenmaßnahmen empfehlen wir strukturierte Erhebungsmethoden, eine systematische Validierung, multidisziplinäre Teams und ein kontinuierliches Hinterfragen von Annahmen. Regelmäßige Reviews und die Verwendung von Checklisten können systematische Fehler frühzeitig identifizieren und beheben.

Dr. Michael Malorny

Michael ist bei uns Produktmanager und Trainer im Bereich Projektmanagement. Davor war er 8 Jahre lang Projektmanager für umfangreiche Software-Entwicklungsprojekte und 6 Jahre als IT-Berater in einer Unternehmensberatung in Service Management-Projekten tätig. Michael ist promovierter Physiker.
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