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Scrum Sprints

Was passiert während eines Scrum Sprints, welche Phasen gibt es und wie laufen diese ab?

Sprints sind das Herzstück von Scrum – hier wird Wert geschaffen. Jeder Sprint kann als eigenständiges kleines Projekt gesehen werden, das maximal 4 Wochen, mindestens aber eine Woche dauert. Die Sprints finden immer in einem zuvor definierten Abstand statt und folgen direkt aufeinander. Hat ein Sprint gestartet, kann er nur vom Product Owner abgebrochen werden – und das nur im schlimmsten Fall, wenn z.B. das Sprint-Ziel obsolet geworden ist.

Die Scrum Sprint-Phasen

1. Am Anfang des Sprints steht die Sprint-Planung.

Je nach Dauer des Sprints, variiert die Dauer dieser Planungs-Session. Empfohlen ist maximal 2h/Sprint-Woche einzuplanen. Hier wird im Team (PO, Scrum Master, Entwickler) festgelegt, welche Anforderungen in diesem Sprint umgesetzt werden. Wobei der Vorschlag, wie der Wert des Produkts gesteigert werden soll, vom Product Owner eingesteuert wird. Die Entwickler legen dann gemeinsam mit dem PO fest, welche Anforderungen dafür im aktuellen Sprint umgesetzt werden. Je mehr Erfahrung das Scrum Team hat, desto einfacher können Arbeitsgeschwindigkeit und Kapazitäten eingeschätzt und desto akkurater kann der Sprint geplant werden. Die Entwickler entscheiden selbst, wie sie die in der Scrum-Planung definierten Anforderungen in Tasks unterteilen und wie sie diese abarbeiten. Für jeden Sprint gibt es ein Sprint-Backlog, das aus dem Sprint-Ziel, den jeweiligen Anforderungen aus dem Product Backlog und dem Plan zur Abarbeitung besteht.

2. Ist der Sprint geplant, kann er beginnen.

Sobald der Sprint startet, gibt es keine Änderungen mehr, die das vereinbarte Sprint-Ziel gefährden könnten. Jeden Tag während des Sprints gibt es ein Daily Scrum. Dieses findet jeden Tag zu einer festen Uhrzeit statt, dauert maximal 15 Minuten und dient einem kurzen Team-Update. Die Entwickler geben Info über ihre aktuellen Tasks und die jeweiligen Status. Je nach Fortschritt können die weiteren Aufgaben im Sprint Backlog angepasst werden. Es gibt für das Daily Scrum keinen festen Ablauf, es gibt nur zwei Vorgaben: Das Meeting muss sich auf das Erreichen des Sprint Ziels konzentrieren und die Entwickler müssen nach dem Daily Scrum wissen, auf welche Aufgaben sie sich jeweils an diesem Tag fokussieren.

3. Am Ende des Sprints steht das Sprint Review.

Hier geht es darum, das Ergebnis des Sprints vorzustellen. Auch für dieses ist maximal 1h/Sprint-Woche Zeit zu planen. Hier wird das aktuelle Produktinkrement mit seinen Neuerungen und Verbesserungen den Stakeholdern vorgestellt – diese haben die Möglichkeit Feedback zu geben. Es handelt sich dabei nicht um eine Präsentation des Produktinkrements für die Stakeholder, sondern viel mehr um eine gemeinsame Arbeitseinheit. Im Sprint Review können beispielsweise schon Änderungen im Product Backlog entstehen, die der Product Owner direkt aufnimmt. Das Sprint Review ist ein spannender Teil im Scrum-Prozess, da hier das Scrum Team nicht unter sich ist, sondern jeweils eine Art Etappenziel mit dem Publikum bespricht.

4. Der Sprint endet mit der Sprint-Retrospektive, an der nur das Scrum-Team teilnimmt.

Hier liegt der Fokus darauf, wie das Team die Qualität und Effizienz erhöhen kann. Die Sprint-Retrospektive soll maximal 45 min/Sprint-Woche dauern. Der vergangene Sprint wird analysiert, Vorkommnisse und gewonnene Erkenntnisse werden besprochen. Das Scrum Team identifiziert gemeinsam, welche Veränderungen die Effizienz steigern würden. Die hilfreichsten Maßnahmen werden so schnell wie möglich eingeführt – und vielleicht schon im nächsten Sprint-Backlog festgehalten. Mehr zur Sprint-Retrospektive.

Wie Sprints genau geplant und durchgeführt werden, lernst du in unserer Scrum Foundation Schulung!

Michael Malorny

Michael ist bei uns Produktmanager und Trainer im Bereich Projektmanagement. Davor war er 8 Jahre lang Projektmanager für umfangreiche Software-Entwicklungsprojekte und 6 Jahre als IT-Berater in einer Unternehmensberatung in Service Management-Projekten tätig. Michael ist promovierter Physiker.
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