Welche Rolle spielt die Modellierung im Requirements Engineering?
Modelle dienen als wertvolle Ergänzung zur textbasierten Anforderungsdokumentation. Sie unterstützen die Anforderungsanalyse durch Abstraktion und Visualisierung komplexer Zusammenhänge und ermöglichen es, Systeme aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen, wodurch sich ein umfassenderes Verständnis entwickelt. Besonders bei komplexen Systemen können Modelle Zusammenhänge aufzeigen, die in textuellen Beschreibungen schwer erkennbar wären.
Es stehen verschiedene Modellierungstechniken für spezifische Aspekte einer Anforderungen zur Verfügung wie Kontextmodelle, Verhaltensmodelle, Strukturmodelle, Geschäftsprozessmodelle und Nutzungsmodelle (Use Cases).
Die Modellierung fördert die Kommunikation zwischen den Stakeholdern, indem sie eine gemeinsame, visuelle Sprache bietet. Modelle können präziser sein als natürliche Sprache und Mehrdeutigkeiten reduzieren. Sie unterstützen außerdem die Validierung von Anforderungen, da Inkonsistenzen und Lücken in Modellen oft leichter zu erkennen sind.
Unsere Erfahrung nach sollten Modelle die textuelle Dokumentation aber nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die Wahl der geeigneten Modellierungstechnik hängt vom jeweiligen
Aspekt der Anforderungen ab, der dargestellt werden soll, sowie von den Fähigkeiten und Präferenzen der beteiligten Stakeholder.